36 Dinge über die Ehe, die ich hätte wissen müssen

Klar dauern einige Ehen ewig, aber etwa die Hälfte geht schief, geht in ein Chaos über, hinterlässt zerbrochene Seelen und viel Herzschmerz.
Kompliziert und schmerzhaft. Man fühlt sich manchmal unter Wasser
Kompliziert und schmerzhaft. Man fühlt sich manchmal unter Wasser (Foto: Nate Nessman on Unsplash)

Die Ehe erfordert viel Arbeit. Was durchaus belohnt wird. Aber die Scheidung fordert noch viel mehr Arbeit ein, besonders, wenn Kinder involviert sind. Und dafür gibt es keine Belohnung.

Ist man mitten im Scheidungskampf, überlegt man auch nicht mehr, was eigentlich gut war. Es gibt kaum einen Weg zurück. Jemand sollte einen warnen, was alles passiert, bevor man den Prozess einleitet: 

  1. Es ist nicht dasselbe, das Bett für sich alleine zu haben, weil der Ehemann auf Geschäftsreise ist. Wenn das Bett immer leer ist, wird man einsam.
  2. Er kommt nicht mehr zurück. Jedenfalls nicht so, wie er ging. Das ist vielleicht gut so.
  3. Man sollte Veränderungen nicht erzwingen, ausser man ist in einer ausweglosen Situation.
  4. Ist man mitten in der Scheidung, will man mit niemandem darüber sprechen. Nur für sich sein.
  5. Man erinnert sich dauernd selbst daran, dass man kein Versager ist. Dass die Ehe ein Ablaufdatum hatte. Unabänderlich.
  6. Man wird sich nie sicher sein, dass man die richtige Entscheidung getroffen hat. Speziell, wenn Kinder involviert sind.
  7. Man weiss nie, wie man mit den Verwandten des Partners nach der Scheidung umgehen soll.
  8. Sind die Kinder krank, ist man ganz alleine für ihre Genesung zuständig. Kein Partner kann helfen.
  9. Wird man selber krank, ist man alleine.
  10. Auch wenn der Partner ein schlechter Koch war, wird man ihn vermissen. Einfach, weil mal jemand anderes kochte. Wenn er ein guter Koch war, ist es umso härter.
  11. Diskutiert man zusammen, wird man den Partner plötzlich wieder mit dem Kosewort ansprechen, das man jahrelang verwendet hat. Es hängt dann in der Luft und schmerzt beide.
  12. Wenn man gedacht hat, mit dem Ehepartner über Geld zu sprechen, als man noch zusammen war, sei mühsam gewesen, dann viel Glück bei Gesprächen über Geld mit dem Ex-Partner.
  13. "Bleibe hier bei den Kindern, dann kann ich einige Besorgungen für uns machen", hört man nie mehr. 
  14. Trifft man sich mit dem Ex im Café, um über die Kinder zu sprechen, berührt man unbewusst den andern. Dazu ist man aber nicht mehr befugt.
  15. Man vermisst den Ehering. Für was er stand und wie er sich anfühlte.
  16. Das Hochzeitsalbum ist wie ein Zombie.
  17. Man weiss nicht, was man mit dem Hochzeitskleid oder dem Smoking anstellen soll.
  18. Wenn man damals schon gewusst hätte, was man heute weiss, hätte man nicht so viel Geld für die Hochzeit ausgegeben. Dann hätte man es besser für einen Paartherapie gespart.
  19. Man muss seine Eltern etwas zehnmal bitten, das Hochzeitsfoto von der Wand zu nehmen. Es schmerzt zu fest, jedesmal draufzuschauen.
  20. Es ist nicht einfach, auch wenn man selbst die Scheidung wollte.
  21. Sie fragen sich, ob der Ex jemand anderes trifft und ob diejenige schöner oder besser ist als man selbst.
  22. Wenn es ihm ernst ist mit einer anderen und diese Frau dauernd um die gemeinsamen Kinder herum sein wird, ist das härter, als man sich je vorgestellt hat.
  23. Mit der Zeit vergisst man die Gründe, die zur Scheidung führten, denkt an die schönen Dinge zurück und ist von neuem enttäuscht.
  24. Was wäre, wenn... Solche Überlegungen gibt es noch viele.
  25. Man schaut auf seine Kinder, die auch die seinen sind und denkt sich, wie man jetzt all die Festtage hinter sich bringt. Da man doch keine Familie mehr ist.
  26. Es fühlt sich komisch an, all die Geschenke noch um sich zu haben, die der Partner geschenkt hat. Und wenn es auch so etwas profanes wie ein Toaster ist. Man wird sogar nostalgisch wegen dieses Toasters.
  27. Wenn man das Silber poliert, das man zur Hochzeit bekommen hat, bekommt man ein schlechtes Gewissen, weil man es für etwas bekommen hat, das gar nicht mehr besteht.
  28. Manchmal macht man sich sogar Gedanken, ob Verwandte und Freunde auch so darüber denken.
  29. Man verliert einige, statistisch gesehen die Hälfte seiner Freunde.
  30. Einige Freunde und Verwandte werden nicht verstehen, weshalb man sich scheiden liess. Damit umzugehen ist sehr mühsam.
  31. Es schmerzt, mit den Kindern über ihren "Papa" zu sprechen. Aber so heisst er nun mal für sie. Man muss das akzeptieren.
  32. Man will seinem Ex vertrauen, weil man es so gewohnt ist. Aber das geht nicht mehr. Man wird unweigerlich enttäuscht.
  33. Man kann versuchen, Freunde zu werden. Normalerweise klappt das nicht.
  34. Sind die Kinder bei der Scheidung klein, werden sie später wissen wollen, wie man als Familie funktionierte. Selbst haben sie es nicht erlebt.
  35. Sind die Kinder bei der Scheidung Teenager, werden sie immer den alten Zustand wieder hergestellt haben wollen. Das schmerzt. Vor allem den neuen Partner.
  36. Man erinnert sich an den Moment, als man sich verliebte. Und bekommt es nicht auf die Reihe, weshalb die Ehe zerbrach.

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