Altersarbeit
Die Altersarbeit rückt in den Fokus
So prognostiziert die Denkfabrik Avenir Suisse, dass sich die Zahl der über 65-Jährigen bis 2030 von derzeit 1,4 Mio. auf 2,2 Mio. erhöhen wird, schreibt «nzz.ch».
Aber auch mit Blick auf die herrschende wirtschaftliche Unsicherheit - ausgelöst durch die unklaren Folgen der Masseneinwanderungsinitiative und des starken Frankens - fordert die Stiftung in der neuen Studie " Altersarbeit in den Kinderschuhen ", das vorhandene Potenzial älterer Arbeitskräfte besser zu nutzen.
Zum einen würden diese aufgrund ihrer langjährigen Tätigkeit über einen reichen Erfahrungsschatz verfügen und seien gegenüber dem Arbeitgeber meist loyaler eingestellt als ihre jungen Kollegen. Zum anderen könnten sich viele der über 60-Jährigen selbst vorstellen, auch nach Erreichen des Renteneintrittsalters noch weiterzuarbeiten.
Die liberale Denkfabrik verweist ausserdem darauf, dass ältere Mitarbeiter besser geeignet seien, Senioren als wachsende Kundengruppe anzusprechen, wovon auch Unternehmen profitierten - als Beispiel nennt Avenir Suisse das Zürcher Warenhaus Jelmoli. Für den Verkauf von Modemarken, die auf eine reifere Kundschaft ausgerichtet seien, stelle der Detaillist bewusst nur ältere Mitarbeiter ein.
Auch die Potenziale einer über das Renteneintrittsalter hinaus verlängerten Erwerbstätigkeit sind nicht unerheblich. Würden neue Pensionäre beispielsweise ein Jahr länger arbeiten und ihr Pensum halbieren, erhöhte sich das Arbeitsangebot um 15 000 Vollzeitstellen, heisst es in der Studie.
Bei Avenir Suisse betont man, dass Altersarbeit flexible Gestaltungsmöglichkeiten für arbeitswillige Senioren voraussetzt - etwa was Entscheidungsspielräume bei der Arbeitszeit oder dem Renteneintritt anbelangt. Zur angestrebten Flexibilisierung zählt die Denkfabrik allerdings auch, dass bisher geltende Privilegien älterer Arbeitskräfte abgeschafft werden sollten.
Dazu gehören mit dem Alter steigende Löhne und Ferienansprüche. Weil Altersarbeit aber auf freiwilliger Basis stattfindet, dürfte eine erfolgreiche Umsetzung letztlich auch von der Attraktivität der (monetären) Anreize abhängen.