50plus sind einem erhöhten Aids-Risiko ausgesetzt

Wer sich keinem Aids Risiko aussetzen will, sollte keinen ungeschützten Geschlechtsverkehr haben. So ist man von der Krankheit geschützt.
50plus sind einem erhöhten Aids-Risiko ausgesetzt
Aids ist nicht einfach das Problem der Jungen (Bild: Fotalia)

Der Bericht "The Unexplored Story of HIV and Aging" der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aus dem Jahr 2011 mahnt, dass die Zahl der über 50-Jährigen mit HIV steigt.

Trotzdem sind die Kampagnen im Bereich der öffentlichen Gesundheit weiterhin weitgehend auf die Jugend ausgerichtet.

"Es ist sicherlich wahr, dass wir im Gesundheitswesen unsere Aufmerksamkeit und unsere Bemühungen im Hinblick auf die Aids-Epidemie und das Screening auf jüngere Menschen konzentriert haben, weil diese am meisten gefährdet sind", sagte Dr. George Schmid, ein Wissenschaftler der WHO und einer von neun Autoren des Artikels.

"Aber das bedeutet nicht, dass Menschen ab 50 Jahren nicht gefährdet sind, und wir denken, dass es eine unterschätzte Zahl an Menschen in dieser Altersgruppe gibt, die sich infizieren."

Laut einem kürzlich erschienenen Canada Communicable Disease Report (CCDR) stieg bei den 50plus die Zahl der HIV-Fälle am meisten an, von 17,7 Prozent im Jahr 2012 auf 24,3 Prozent im Jahr 2016.

Und in den USA sind die Zahlen noch erstaunlicher. The Centers for Disease Control (CDC) berichtet, dass 2016 fast die Hälfte der Amerikaner, die mit diagnostiziertem HIV leben, 50 Jahre und älter waren.

Was sind die Gründe?

1. Ausweitung der HIV-Epidemie

Erektile Dysfunktionsmedikamente wie Viagra und Cialis - die seit Jahren weit verbreitet sind - haben das Sexualleben einer wachsenden Zahl von Menschen verlängert.

Aber diese erhöhte sexuelle Aktivität dehnt die HIV-Epidemie auf eine ältere Altersgruppe aus. Das Problem dabei: Ältere Menschen zeigen eine höhere Abneigung gegen Präservative als jüngere. 

Es ist notwendig, das Bewusstsein für die Risiken einer HIV-Infektion bei älteren Menschen zu schärfen, heisst es im WHO-Bericht, sowohl in der breiten Öffentlichkeit als auch in der medizinischen Fachwelt.

Nötig sind ein besseres Screening und ein offenerer Dialog zwischen Patienten und ihren Ärzten.

"Ärzte denken nicht, dass die über 50-Jährigen gefährdet sind, also fragen sie nicht", sagte Schmid. "Und den Patienten ist es unangenehm, über diese Dinge zu reden."

2. HIV führt bei Menschen ab 50 Jahren schneller zu Aids

Die Früherkennung ist von entscheidender Bedeutung, zumal angenommen wird, dass HIV bei Menschen ab 50 Jahren schneller zu Aids führt. Und während es noch keine Heilung für die Infektion gibt, können wirksame antiretrovirale (ARV) Medikamente das Virus kontrollieren und seine Ausbreitung verhindern helfen - damit Menschen mit HIV und Menschen mit hohem Risiko ein langes und gesundes Leben führen können.

3. 50plus wissen wenig über Safer Sex

Viele ältere Menschen, die neu in der Dating-Szene sind, waren in einer langfristigen Beziehung - und sind es daher vielleicht nicht gewohnt, ein Kondom zu benutzen, oder sind nicht vollständig über die Notwendigkeit informiert, Vorsichtsmassnahmen für Safer Sex zu treffen, zumal viele in einer Welt, in der es kein Aids gab, sexuell aktiv wurden.

Hier sind ein paar Tipps, die Sie beachten sollten:

  • Orientieren Sie sich an den Fakten. Alle Arten von Sex (oral, vaginal oder anal) können HIV oder sexuell übertragbare Krankheiten verbreiten. Für weitere Informationen konsultieren Sie Ihren Arzt.
  • Schämen Sie sich nicht, mit Ihrem Partner über "Safer Sex" zu sprechen. Fragen Sie nach seinem oder ihrem sexuellen Hintergrund und überlegen Sie, ob Sie beide getestet werden sollen, bevor Sie Sex haben. Denken Sie daran, dass einige Symptome von Geschlechtskrankheiten oder HIV nicht immer offensichtlich sind (wie Müdigkeit) und mit altersbedingten oder anderen gesundheitlichen Problemen verwechselt werden können.
  • Verwenden Sie ein Kondom und ein Gleitmittel jedes Mal, wenn Sie Sex haben, bis Sie in einer monogamen Beziehung sind und die Sexualgeschichte und den HIV-Status Ihres Partners kennen.
HIV, das Virus, das AIDS verursacht, wird hauptsächlich durch Geschlechtsverkehr übertragen. Es handelt sich nach wie vor um ein grosses globales Problem der öffentlichen Gesundheit, das laut WHO bisher mehr als 35 Millionen Menschenleben gefordert hat. Im Jahr 2017 starben weltweit 940'000 Menschen an den Folgen von HIV, wobei rund 36,9 Millionen Menschen mit HIV leben.

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