Lieblingsgetränk
Der Genuss von Kaffee ist gesund
Im ersten Halbjahr 2014 wurden 614.000 Tonnen Kaffeebohnen im Wert von zwei Milliarden Euro nach Deutschland importiert. Brasilien, Kolumbien, Vietnam, Honduras, Peru und Äthiopien sind die wichtigsten Lieferanten für den deutschen Kaffeemarkt.
Vom Strauch in die Tasse: Anbau von Kaffee
Die Früchte für den Kaffee wachsen an einem bis zu 4 Meter hohen immergrünen Strauch. Nach der Blüte entwickeln sich an ihm Kaffeekirschen, die meist von April bis August geerntet werden, wenn sie rot sind. In dieser Frucht befinden sich zwei Samen – die sogenannten Kaffeebohnen. Nach dem Pflücken der Früchte werden die Bohnen vom Fruchtfleisch befreit und anschliessend getrocknet.
Kaffee richtig zubereiten
Der sogenannte Rohkaffee gelangt mit dem Schiff vorwiegend in Säcken nach Hamburg oder Bremen. „Beim anschliessenden Rösten erhalten die Kaffeebohnen ihr Aroma bevor sie gemahlen oder zu löslichem Kaffee weiterverarbeitet werden“, erklärt Dr. Elke Arms, Ernährungswissenschaftlerin im Nestlé Ernährungsstudio. Kaffeepulver sollte möglichst frisch verwendet, kühl und luftdicht gelagert und möglichst bald verbraucht werden.
Für eine Tasse Kaffee sind 6 bis 8 Gramm gemahlene Bohnen oder 2 Gramm löslicher Kaffee optimal. Am besten gelingt der Kaffee, wenn frisches Kaltwasser aufgekocht wird und das Pulver mit dem sehr heissen, aber nicht mehr kochenden Wasser aufgebrüht wird. Hartes Wasser bindet die Kaffeesäuren und beeinflusst dadurch den Geschmack nachteilig.
Ist Kaffee „gesund“?
Da das Heissgetränk überwiegend aus Wasser besteht, ist es mit rund 3 Kalorien pro Tasse fast kalorienfrei. Trotzdem liefert es Spuren wertvoller Nährstoffe. „Vier Tassen des Getränks decken etwa ein Viertel der empfohlenen Niacinzufuhr und 41 Prozent der empfohlenen Kupferzufuhr“, erklärt Dr. Elke Arms. „Das B-Vitamin Niacin unterstützt den Erhalt der Haut und Kupfer den Eisentransport im Körper.“ Kaffee enthält ähnlich wie Früchte, Gemüse oder Nüsse sekundäre Pflanzenstoffe. „Sie können das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken und positiv auf den Blutdruck sowie den Cholesterinspiegel wirken“, erklärt Dr. Elke Arms. Darüber hinaus schützen sie möglicherweise vor Infektionen durch Bakterien und Pilze, senken das Risiko für bestimmte Krebserkrankungen und beeinflussen das Immunsystem positiv. Zudem liefert Kaffee Koffein, das den Körper wacher und aufmerksamkeitsstärker macht. Kaffee gilt mittlerweile nicht mehr als Flüssigkeitsräuber. Wie jedes andere Getränk auch, zählt Kaffee in der täglichen Flüssigkeitsbilanz. Dennoch empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), täglich nicht mehr als vier Tassen zu konsumieren. Grund dafür ist seine anregende Wirkung.
Kaffee-Spezialitäten: Espresso, Cappuccino & Co.
Espresso, Cappuccino und Latte macchiato sind aus Coffee-Shops, Cafés und Restaurants nicht mehr wegzudenken. Auch zu Hause ist die Vorliebe für Kaffee ungebrochen gross. Für einen Latte Macchiato brauchen Kaffeefreunde ein hohes Glas, in das sie zunächst die heisse Milch mit dem Schaum geben und anschliessend vorsichtig den Espresso aufgiessen. So bilden sich die typischen drei Schichten des Latte Macchiato.
Vielfältiger steht es um die Kaffee-Kultur in der österreichischen Hauptstadt Wien, die für ihre Kaffeehäuser bekannt ist. Schon 1683 wurde in Wien das erste Kaffeehaus eröffnet. Dort heisst das Heissgetränk aus den Bohnen nicht einfach Kaffee, sondern Einspänner, Kapuziner oder Wiener Melange. Eine Wiener Melange ist ein mit heisser Milch im Glas servierter verlängerter Mocca – ein doppelt so starker Kaffee. Wer in Wien einen Einspänner bestellt, erhält einen schwarzen Kaffee mit Sahne und Puderzucker in einem Henkelglas. Und ein Kapuziner ist ein kleiner, mit etwas Sahne verfeinerter Mocca.
Kaffee rund um die Welt
Die Kaffeekultur ist auch in anderen Ländern zu finden. Die Araber schätzen schon seit dem 15. Jahrhundert das koffeinhaltige Getränk. Ab dem 16. Jahrhundert eroberte Kaffee dann die ganze Welt, und Kaffeehäuser entstanden. Das erste deutsche Kaffeehaus gab es 1673 in der Hansestadt Bremen. Frankreich ist ohne Café au lait kaum denkbar. Das Getränk besteht zu gleichen Teilen aus Kaffee sowie Milch und wird aus einer grossen Schale getrunken. In der Türkei gibt es die älteste bekannte Art, Kaffee zuzubereiten: Kaffeepulver wird mit Wasser und auf Wunsch mit Zucker gekocht und zusammen mit dem „Satz“ serviert. Eine besondere Note erhält Kaffee mit einer Prise Salz, die zum Kaffeemehl gegeben wird, um den Geschmack zu verstärken. In der Weihnachtszeit schmecken eine Messerspitze Zimt oder Kakao besonders gut.