Digitale Sicherheit: Tipps für Sicherheit im Netz

Von Viren im Netz und Schadsoftware haben Sie sicher schon gehört. Vernachlässigung der digitalen Sicherheit öffnet dafür die Tore.
Digitale Sicherheit - sie liegt ganz bei Ihnen
Bild iStock

Digitaler Schutz ist die Grundvoraussetzung, damit Sie sorgenlosen Spass mit dem Internet haben 

Warum gibt es Schadsoftware? Onlinekriminelle wollen meist an Ihr Geld, durch Erzeugen einer Erpressungssituation (etwa Freischalten eines durch Infektion blockierten Computers) oder durch Ausspähen Ihrer Kontodaten und Passwörter, um Ihre Konten zu übernehmen oder Dinge auf Ihre Kosten zu kaufen. Es gibt aber auch Individuen, die dies als eine Art Sport betrachten und anderen Leuten Schaden zufügen, um sich mächtig zu fühlen. Identitätsdiebstahl hat vor allem Konsequenzen für Ihren guten Ruf, da von einem gehackten Konto auf sozialen Medien in Ihren Namen Dinge getan und gesagt werden, die Ihnen im schlimmsten Fall den Job kosten können oder eine Anzeige an den Hals bringen. Das ist alles sehr schade, denn es begünstigt eine Paranoia gegen alles und jeden, wenn man schon mal geschädigt worden ist. So weit muss es nicht kommen. Die Einhaltung von einigen Vorsichtsregeln sollten Sie sich schon zur Gewohnheit werden lassen. 

Online für vier grosse Bereiche und anhängige Details 

Ihre Schutzmassnahmen lassen sich grob einteilen in vier Bereiche: Surfverhalten, E-Mails, Downloads, Systemschutz Ihres Computers und des webfähigen Smartphones. Mit Einstellungen eines möglichst aktuellen Browsers können Sie schon einige Gefahren auf dubiosen Webseiten, auf die Sie geraten, entschärft werden, ohne dass Sie es überhaupt bemerken. Etwa durch Voreinstellungen, die den Gebrauch von Trackern verbieten, oder die automatische Öffnung unerwünschter Fenster verhindern. Ein Zuviel davon ist aber auch nicht gut, denn die Zulassung funktioneller Cookies ist eine Voraussetzung, dass eine davon abhängende Webseite überhaupt das erfüllen kann, was Sie sich von ihr versprechen. Manchmal erwartet Sie eine Warnseite, ehe Sie überhaupt auf eine Seite vorgelassen werden, die bereits bekannt ist für gefährliche Aktivitäten. Es wäre klug, die Warnung zu beherzigen und nicht mit geschlossenen Augen vorwärtszudrängen. Möchten Sie selbst anonym bleiben, könnten Sie Ihr Surfen über ein VPN stattfinden lassen. Es verschleiert Ihre IP-Nummer für die Seitenbetreiber und gibt für Sie einen anderen Standort an. Vermeiden Sie möglichst Schaltflächen, die eindeutig als Lockvögel eingerichtet wurden oder gleich zu unerwünschten Downloads führen. 

Digitale Sicherheit sollte alles, was Sie sich holen, einem Sicherheitscheck unterwerfen 

Downloads sind ein Thema für sich. Es reicht nicht, unerwünschte Transfers zu unterbinden, der Schaden kann sich auch in dem Objekt Ihrer Begierde verbergen. Darum sollten Dateien gescannt werden, auch wenn ein Virenschutzprogramm zu Überreaktionen neigt und Alarm schlägt, wo keine Gefahr droht. Bei Dateien aus renommierten Quellen wie Computerzeitschriften haben Sie in der Regel nichts zu befürchten, da die Redaktion bereits Checks daran durchführte. Vor der Ausführung können Sie immer noch Ihren installierten Virenscanner, der hoffentlich das letzte Update genossen hat, daran ausprobieren. Die Einrichtung eines Systemabbildes/Wiederherstellungspunktes vorher ist auch nicht verkehrt, da es Ihnen ermöglicht, nach einer Infizierung zu dem Zustand des Computers zurückzukehren, als der noch virenfrei war. Natürlich muss die installierte Schutzsoftware ständig aktuell gehalten werden, um Kriminellen keinen Vorsprung beim Programmieren neuer Schadsoftware zu gewähren. So verrückt es auch klingt, aber wenn Sie mit einer antiquierten Systemsoftware auskommen, sollten Sie  sicher sein. Denn niemand denkt sich neue Schadsoftware für alte Systeme wie Windows 98, XP oder noch 7 aus - sondern immer nur für die aktuellsten Versionen. Damit wären Sie leider aber auch auf ältere Browserversionen angewiesen, und damit hapert es dann mit der Darstellung moderner Elemente, wie sie damals noch nicht gab, auf Webseiten. 

Wirkungsvoller online-Schutz wird verhindern, dass sich jemand als Sie ausgeben kann 

Verwenden Sie möglichst nicht Ihre Haupt-E-Mail für alles Mögliche, sondern setzen Sie Zweit-Adressen ein. Sie haben nicht ganz unter Kontrolle, wer alles von Ihrer E-Mail Wind bekommt und auf welche Listen Sie gesetzt werden. Im Nu werden Sie von Spam eingedeckt. Die werden Sie schwer wieder los, auch nicht mit Junkmail-Aussortierung. Mit Wegwerfadressen sekundärer Art können Sie wenigstens von Zeit zu Zeit einen Tapetenwechsel veranstalten, ohne auf die Haupt-Identität verzichten zu müssen, zu der Sie für aktuelle Zweit-Adressen eine Weiterleitungsfunktion eingerichtet haben. Gegen Ausspähen hilft, nicht den vollen Namen für Ihre E-Mail zu verwenden, sondern Alias-Konstruktionen. Dasselbe gilt für Konten in Foren oder auf Marktplätzen, die von jedermann durchforstet werden können. Das kann ein erster Schritt für Identitätsdiebstahl sein. Vorsicht auch mit der Verbreitung privater Bilder in öffentlichen Räumen, aus demselben Grund. Gefälschte Mails mit angeblichen Links zu Ihrer Bank o.ä. könnten Sie unbemerkt umleiten und so zu Ihren Passwörtern gelangen. Man schliesst das aus, indem man keinen Links in Nachrichten folgt, sondern sich direkt auf der Seite des Instituts einwählt. Die ist heutzutage immer verschlüsselt. Sind Sie doch mal jemandem im Netz gegangen, informieren Sie sofort den Betreiber der Plattform, auf der das geschehen ist, um den Missbrauch mit Ihren Daten zu verhindern. Es ist dasselbe wie das Sperren einer Bankkarte, die Ihnen abhandengekommen ist. Nutzen Sie sensible Seiten möglichst nicht von Internetcafés oder anderen öffentlichen Orten aus, wo man Sie beobachten oder technische Vorrichtungen installiert haben könnte, um Ihre Identitätsmerkmale mit Passwort abzuschöpfen. 


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