Ehrenamtliches Engagement hält Menschen jung

Wenn es um ehrenamtliches Engagement geht, sind nicht nur junge Menschen gefragt. Oft zahlt Lebenserfahrung sich aus. So bringen Ältere sich ein. 
Ehrenamtliches Engagement hält Menschen jung
(Bild iStock)

Sobald soziales Engagement und Ehrenamt Thema sind, steht schnell die junge Generation im Mittelpunkt der Debatte. Dabei wird schnell vergessen, dass nicht nur sie es sind, die für den gesellschaftlichen Zusammenhalt sorgen. Zahlreiche Menschen über 50 bringen sich in der Familie, in Vereinen, Clubs und wichtigen Initiativen ein. Studien wie die "Generali Altersstudie" weisen daraufhin, dass dieses Engagement in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen ist. Eine Auswertung der Daten zeigt, dass die ältere Generation eine starke Mitverantwortung für die Gesellschaft wahrnimmt und die unterschiedlichsten Aufgaben ehrenamtlich schultert. Natürlich ist es nicht allein Altruismus, der die Menschen zu diesen Aktivitäten bewegt. Sie versprechen sich persönliche Vorteile von ihrem Engagement und das nicht zu Unrecht.

Ehrenamtliches Engagement als aktive Alternative zum Ruhestand

Am Übergang vom Erwerbsleben in den Ruhestand suchen viele Menschen nach neuen Aufgaben. Möglicherweise haben Sie diesen Punkt selbst bereits hinter sich: Auf der einen Seite ist man in dieser Situation froh, dass man das stressige Arbeitsleben hinter sich lassen kann. Andererseits dreht sich der grösste Teil der Anerkennung in unserer Gesellschaft um Arbeit. Wer aus dem beruflichen Arbeitsleben ausscheidet, bekommt schnell das Gefühl, dass er nicht mehr gebraucht wird. Das stärkt den Eindruck, dass man richtig altgeworden ist. Für die persönliche Lebensqualität im Alter ist es entscheidend, dass sich der Mensch damit nicht abfindet. Es geht darum, neue Aufgaben zu finden, die Spass machen und sich an einer Stelle zu engagieren, an der man sich gut aufgehoben fühlt. Diesen passenden Platz für sich zu finden zählt zu den wichtigsten Herausforderungen des Alters. 

Es gibt vielfältige Möglichkeiten für ein Engagement im Alter:

  • Ehrenamt in Vereinen und Clubs 
  • Enkelbetreuung, Sorgearbeit und Hausaufgabenhilfe in der Familie 
  • Arbeit in Parteien, Bürgerinitiativen und Verbänden
  • Engagement in kommunalen Kulturprojekten
  • Betreuung älterer Menschen oder Sportaktivitäten

Ehrenamtliches Engagement bildet ein generationenübergreifendes Band

Wo es um Sport- oder Musikvereine und ähnliche Zusammenschlüsse geht, hat das Engagement einen entscheidenden sozialen Vorteil: Es bildet ein generationenübergreifendes Band. Anders als im persönlichen Freundeskreis begegnet man in den Clubs nicht allein der eigenen Alterskohorte. Man hält Kontakt zu anderen Generationen - und das hält einen selbst jung. Die Lebenserfahrung der Generation über 50 ist solchen Zusammenhängen Gold wert. Menschen in dem Alter verfügen über viel Lebenserfahrung. Sie nehmen sich andererseits als Person nicht dermassen wichtig, dass sie Jüngeren die Richtung vorgeben müssten. Das gibt dem Generationenverhältnis die Art von Gelassenheit, die in der Familie das Verhältnis von Grosseltern zu ihren Enkeln prägt. Viele Junge finden aufgrund dieser Art der Charakterstärke in engagierten Älteren einen persönlichen Mentor. Sie werden selbst wissen, wie wichtig Mentoren sind und wie sie ein Leben positiv verändern können. Wer im richtigen Moment an der passenden Stelle steht, kann einem Leben die entscheidende Wendung geben.

Ehrenamtliches Engagement geplant? Beachten Sie das!

Sie müssen beim Engagement im Alter nicht die gleiche Durchsetzungskraft an den Tag legen wie auf dem beruflichen Karrierewege. In der Verwandtschaft, in Vereinen und Kulturprojekten freut man sich über jede Person die neu dazukommt und wenn sie noch so kleine Aufgaben übernimmt. Machen Sie deutlich, was Sie sich von einer Sache versprechen und wie viel Zeit Sie für eine Sache haben. Eine klare Ansage garantiert, dass Sie sich nicht übernehmen. Führen Sie jüngere an Aufgaben heran und Sie können sich selbst im Hintergrund halten. Im privaten Umfeld ist eine offene Kommunikation an der Stelle ebenfalls eine gute Idee. Nicht selten stellt man verwundert fest, dass es kleine Missverständnisse gab. Während man selbst sich mehr Zeit mit dem Enkel wünschte, wollte die Tochter aus Rücksichtnahme vielleicht nicht um die Betreuung oder das Abholen von der Schule bitten. 

Prüfen Sie für sich, was für eine Zeit Sie mit Enkeln und Verwandten verbringen möchten. Während die einen Grosseltern sich mit viel Aufwand um die Nachmittagsbetreuung kümmern und sogar Nachhilfe geben, haben andere Menschen an Wochentagen keine Zeit und möchten lieber das Wochenende für schöne Familienfeste nutzen. Ein gemeinsamer Kurzurlaub kann Ihnen Momente schenken, die Sie niemals vergessen werden. Es gibt viele ältere Menschen, die in der Familie und im sozialen Zusammenleben einen regelrechten Knotenpunkt der zwischenmenschlichen Verbindung bilden. Sie halten mit ihrem Engagement und ihrem Kommunikationstalent ein ganzes Netz an Menschen zusammen. Dieser Einsatz ist auch eine Art Netzwerkarbeit - nur wird dieses "Netzwerken" in der gesellschaftlichen Debatte viel zu wenig wahrgenommen.


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