Inkontinenz bei Männern
Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten
Männer sind genauso häufig betroffen. In den meisten Fällen tritt eine Inkontinenz bei Männern erst nach dem 50. Lebensjahr auf. Es gibt aber auch Fälle, in denen dieses Problem schon deutlich früher auftritt.
Die häufigste Ursache für Inkontinenz bei Männern
In den meisten Fällen entsteht eine Harninkontinenz bei Männern aufgrund einer vergrösserten Prostata. Eine Vergrösserung der Prostata entsteht bei vielen älteren Männern und lässt sich auch nicht vermeiden. Die Ursache ist in den meisten Fällen hormoneller Art. Aber auch nach bereits durchgeführten Prostataoperationen leiden zahlreiche Männer unter einer Blasenschwäche. Es gibt aber auch noch zahlreiche weitere Ursachen, die eine Inkontinenz hervorrufen. Dazu gehören:
- Diabetes mellitus
- Multiple Sklerose
- Morbus Parkinson
- Schlaganfälle
Diese Krankheiten lösen Störungen im gesamten Nervensystem aus. Daher kann es auch passieren, dass die Nerven, die zur Steuerung des Schliessmuskels der Blase dienen, in Mitleidenschaft geraten. In dem Fall fliesst unkontrolliert Urin aus. Dabei reicht die Palette von kleinen Tröpfchen bis hin zu einer vollständigen Entleerung der Blase. Das Tückische daran ist, dass der betroffene Patient meistens keinen Harndrang spürt. Deshalb besteht auch keine Möglichkeit, rechtzeitig eine Toilette aufzusuchen.
Besondere Risikofaktoren
Neben den bereits erwähnten medizinischen Problemen gibt es auch weitere Faktoren, die eine Harninkontinenz fördern. Zu den wichtigsten Faktoren gehören:
- Alter
- Übergewicht
- Rauchen
- Alkohol
- Psyche
Gegen das Alter kann sich keiner wehren. Auch psychische Probleme verschwinden zumeist nicht, wenn sie nicht professionell behandelt werden. Gegen das Übergewicht, den Nikotingenuss und dem Alkoholkonsum kann jeder Mann selbst etwas unternehmen. Den Alkohol- und Nikotinkonsum kann jeder selbst steuern. Das Übergewicht abzubauen ist schon etwas schwerer. Inzwischen gibt es aber Methoden, mit denen jeder sein Gewicht reduzieren kann, ohne dabei auf Speisen aller Art verzichten zu müssen.
Unterschiedliche Arten von Inkontinenz
Es gibt mehrere verschiedene Arten der Blasenschwäche bei Männern. Dazu gehört die sogenannte Belastungsinkontinenz. Bei einer Belastungsinkontinenz entleert sich ein Teil der Blase bei verschiedenen Belastungen. Das kann beim Heben schwerer Gegenstände oder auch beim Husten passieren. Sobald sich der normale Druck im Bauchraum erhöht, beginnt die Blase zu tropfen.
Des Weiteren gibt es die Dranginkontinenz. Bei dieser Form entleert sich die Blase unkontrolliert. Dazu muss sie noch nicht einmal gefüllt sein. Schon eine geringe Menge Urin im Innern der Blase reicht aus, um einen Harndrang mit plötzlicher Entleerung auszulösen.
Bei der Überlaufinkontinenz entleert sich die Blase selbstständig, sobald sie gefüllt ist. Der betroffene Patient spürt die gefüllte Blase und den daraus resultierenden Harndrang gar nicht. Daher kann er es auch nicht steuern. Meistens merkt er auch von der Entleerung nichts. Bei vielen Männern tritt aber auch eine Mischinkontinenz auf. Bei dieser Form können verschiedene Blasenschwächen kombiniert auftreten. Das bedeutet, ein Mann kann eine Überlaufinkontinenz und eine Dranginkontinenz gleichzeitig haben. Kombinationen sind aus allen Blasenschwächen denkbar.
Die Behandlung der Inkontinenz bei Männern
Es gibt unterschiedliche Therapiemöglichkeiten. In besonders schweren Fällen kann die Inkontinenz auch operativ behandelt werden. Allerdings funktioniert diese Methode nicht bei allen Formen der Blasenschwäche. Zudem bringt eine Operation meistens keine vollständige Heilung, sondern lediglich eine Linderung der Beschwerden. Damit ist den Patienten aber auch schon geholfen.
Mitunter können auch Medikamente Abhilfe schaffen. Um wirksame Medikamente verabreichen zu können, sind verschiedene Untersuchungen erforderlich. Es geht in erster Linie darum, den Grund für die Harninkontinenz herauszufinden. Diese wird dann primär therapiert. Bei leichteren Fällen kann sich jede betroffene Person auch selbst ein paar Medikamente besorgen. Sowohl Kürbiskerne als auch Cranberrys, oder Kombinationen aus beiden sollen hilfreich sein. Eine positive Wirkung setzt jedoch erst nach mehreren Wochen oder Monaten ein. Trotzdem können diese Mittel eingenommen werden, weil sie für den Körper unbedenklich sind. Daher sind sie auch frei verkäuflich und in fast allen Drogeriemärkten zu bekommen.
Insbesondere bei einer Belastungsinkontinenz hilft auch eine Beckenbodengymnastik. Immer mehr Männer nehmen daran teil. Die Übungen, die bei einer Beckenbodengymnastik gemacht werden, stärken die Muskeln in den betroffenen Bereichen. Dadurch tritt eine Verbesserung der Situation ein. Eine solche Gymnastik sollte jedoch immer in Absprache mit dem Arzt erfolgen. Er weiss am besten, ob es Erfolg bringt oder nicht. Zudem kann der Arzt Tipps geben, wo die Beckenbodengymnastik durchgeführt werden sollte. Oftmals wird sie in Physiotherapie-Praxen angeboten. Mitunter gibt es auch entsprechende Kurse an Volkshochschulen oder anderen Einrichtungen.
Hilfsmittel bei Inkontinenz
Eine Inkontinenz bei Männern sollte auf jeden Fall medizinisch behandelt werden. Allerdings ist eine solche Erkrankung in den meisten Fällen nicht vollständig heilbar. Fast alle betroffenen Männer leiden unter den unkontrollierbaren Urinverlust. Es gibt aber eine grosse Auswahl unterschiedlicher Inkontinenzartikel. Es stehen Vorlagen und Einlagen mit unterschiedlich hohen Saugleistungen zur Wahl. Bei ardmed findet jeder Patient genau den Artikel, der für ihn am besten geeignet ist.
Fliesst nur hin und wieder ein Tropfen Urin, dann reichen schon sehr dünne Einlagen völlig aus. Es gibt aber auch Vorlagen, die mehrere Liter Flüssigkeit aufnehmen können. Eine hohe Saugleistung ist immer dann vorteilhaft, wenn eine Vorlage mehrere Stunden halten muss. Aber auch dann, wenn grössere Mengen Urin schlagartig austreten, ist eine grosse Flüssigkeitsaufnahme vorteilhaft. Da nicht jeder gerne Vorlagen benutzt, gibt es auch komplette Pants, die einfach anzuziehen sind. Besonders wichtig ist es immer, dass sich der Inkontinenzartikel angenehm anfühlt und dem Patienten nicht zu stark einschränkt. Deshalb ist es immer empfehlenswert, zunächst das richtige und passende Modell auszuwählen.
Fazit
Inkontinenz bei Männern tritt häufiger auf, als vermutet wird. Die meisten betroffenen Männer sind schon älter als 50 Jahre, aber es gibt auch zahlreiche jüngere Männer, die darunter leiden. Mit entsprechenden Inkontinenzartikeln steigt die Lebensqualität beachtlich an.