Generationenkonflikt
Es gibt immer mehr Konflikte am Arbeitsplatz
In den deutschen Büros treffen zum ersten Mal fünf Generationen an einem Arbeitsplatz aufeinander.
Deshalb hat der Büromittellieferant Viking zusammen mit dem Meinungsforschungsinstitut OnePoll 1.000 deutsche Arbeitnehmer befragt, um herauszufinden, wie Arbeitnehmer der verschiedenen Generationen* zusammenarbeiten, welche Konflikte dabei entstehen und worauf am meisten Wert gelegt wird.
Dabei ergab sich, dass es für ein Drittel der Befragten mit der Generation X und Baby Boomern wegen Machtkämpfen zu Konflikten kommt – den Generationen, mit denen zwei Drittel bzw. 44% jeden Tag zusammenarbeiten müssen und die 69% der Manager ausmachen.
Wo sind Streitpunkte?
Fast ein Viertel aller Befragten arbeitet nicht gerne mit der stillen Generation oder der Generation Z zusammen. Doch anscheinend beruht das auf Gegenseitigkeit: Die Generation Z ist die Generation, bei der etwa ein Drittel die Zusammenarbeit mit allen Generationen als negativ einschätzt.
Auch in anderen Generationen kommt es immer wieder zu Konflikten. So hat ein Drittel der Teilnehmer Machtkämpfe mit Baby Boomern und der Generation X. Doppelt so viele Männer (29%) wie Frauen der Generation X tragen mit Baby Boomern Machtkämpfe aus.
Jede achte Frau aller Generationen beschwert sich über Stereotypisierung durch Baby Boomer. Besonders auffällig ist, dass etwa ein Drittel der Baby Boomer, Generation X und Millennials Probleme mit der Arbeitseinstellung der Generation Z hat, und auch 37% der Generation Z haben dieses Problem mit ihren Altersgenossen.
Wer kann was am besten?
Um zu verstehen, warum Konflikte entstehen, untersuchte die Studie auch, worauf die verschiedenen Generationen an einem Arbeitsplatz am meisten Wert legen.
Während die stille Generation besonders auf berufliche Weiterentwicklung (90%) und Baby Boomer auf einen sicheren Arbeitsplatz (90%) Wert legt, sind für Generation X und Millennials ein gutes Gehalt (85%) und freundliche Kollegen (86%) wichtig. Die Generation Z braucht vor allem Leidenschaft für den Job (84%). Autonomie ist für alle Generationen recht wichtig.
Ausserdem hat jede Generation ihre eigene Art zu arbeiten und zu kommunizieren. Laut Klaudia Lux, Expertin im Bereich Mediation und Coaching, ist für stille Generation und Baby Boomer Wertschätzung des eigenen Könnens und Respekt vor Vorgesetzten selbstverständlich. Doch in den jüngeren Generationen werden Hierarchien immer flacher und auch Konflikte werden direkter angesprochen.
Doch es ist nicht alles schlecht, denn jede Generation hat mit ihren Eigenheiten auch etwas Positives zum Arbeitsklima beizutragen oder kann bestimmte Dinge besonders gut. Klaudia Lux weiss aus ihrer Erfahrung: „Altersgemischte Teams sind meist leistungsstärker. Jüngere Kollegen sorgen für neue Ideen und Dynamik im Team. Ausserdem kennen sie sich mit den neuen Technologien sehr gut aus. Ältere Mitarbeiter bringen hingegen sehr viel Lebens- und Berufserfahrung ein.“
Coaching für eine bessere Arbeitsumgebung
41% der deutschen Arbeitnehmer finden, dass Unternehmen Coaching für eine integrative Arbeitsumgebung für alle Generationen anbieten sollten.
Das könnten auch 20% der Manager gebrauchen, die noch nie eine Schulung oder Fortbildung zum Thema „Generationen-Inklusion“ hatten. Ausserdem ist fast ein Viertel (23%) nicht sehr zuversichtlich mit der Führung der zwei Nachwuchsgenerationen.
Generell sind die Deutschen allerdings doch relativ zufrieden mit ihren Managern, denn fast die Hälfte (46%) hat das Gefühl, dass diese sich um alle Generationen gleich gut kümmern.