"Nein" sagen ist einfach - so geht es freundlich

Das Nein-Sagen fällt gutherzigen Menschen oft schwer, aus Angst, das Gegenüber zu enttäuschen. Mit den nachfolgenden 5 Tipps verneinen Sie höflich.
"Nein" sagen ist einfach - so geht es freundlich
Aus Überzeugung "nein" - stehen Sie zu Ihrem Wort (Bild iStock)

"Nein" sagen - keine böse Absicht

Jemandem einen Wunsch abschlagen oder die eigene Meinung zu vertreten, stellt viele Menschen vor eine Herausforderung. Obwohl diese Herausforderung mit negativen Emotionen einhergehen, entscheiden Betroffene oft gegen diese Gefühle und somit gegen sich selbst. Auf lange Sicht schaden Sie sich damit selbst und deshalb sollten Sie lernen "Nein" zu sagen. Dies gelingt, wenn Sie sich Ihrer Absicht bewusst werden und auf Ihre Gefühle hören. Es gibt drei Aspekte, die Sie verinnerlichen sollten, um zukünftig selbstbewusst zu verneinen:

1. Eine Verneinung ist nicht unhöflich: Wenn Sie bei einer Verneinung das schlechte Gewissen plagt, fühlen Sie sich womöglich unhöflich. Schliesslich ist es kein gutes Gefühl, jemandem eine Absage zu erteilen oder einen Wunsch auszuschlagen. Dabei spielt Ihre Aussage aber weniger eine Rolle, sondern vielmehr der Tonfall.

Ablehnung gehört zum Leben. Falls Ihr Gegenüber ein "Nein" nicht akzeptiert, sollte der oder die Angesprochene über seine Einstellung nachdenken. Sie selbst müssen sich keine Gedanken machen, denn Sie haben keinen Fehler begangen. Ausserdem bedeutet eine Ablehnung dieser Art Ihrerseits auch ein "Ja" zu sich selbst.

2. Verneinung als Antwort - ein Zeichen der Selbstliebe: Für Sie ist wichtig zu verstehen, dass Sie nicht für das Wohlergehen anderer Menschen zuständig sind. Sie müssen es ihnen nicht immer recht machen, denken Sie auch an sich selbst. Eine ungewollte Zusage belastet Sie übermässig und, wenn Sie die diesen Stress vermeiden möchten, sollten Sie Ihren Selbstschutz wertschätzen.

Verneinung ist auch ein wichtiger Aspekt, wenn es um Achtsamkeit, Selbstliebe und Resilienz geht. Berater besprechen diese Themen mit ihren Klienten, um eine Verneinung mit einem positiven Gefühl zu verknüpfen und die Selbstachtung des Betroffenen zu unterstützen. Verstehen Sie eine Verneinung nicht als Abwertung Ihres Gegenübers, sondern als Ihre eigene Wertschätzung, denn: Die eigenen Bedürfnisse hinten anzustellen bringt auf Dauer Frust und Stress.

3. Der Körper als Indikator - erkennen Sie Stress rechtzeitig: Meist fällt das Verneinen schwer, wenn das Gegenüber um aussergewöhnliche oder nicht-alltägliche Gefälligkeiten bittet. In solchen Fällen haben Sie genauso das Recht, abzusagen. Andernfalls riskieren Sie übermässigen Stress, der Sie physisch und psychische belastet. Machen Sie sich diese Belastung bewusst und sprechen Sie die Signale aus.

Tipp: Setzen Sie Prioritäten und finden Sie Ihre eigenen Bedürfnisse heraus. Möglicherweise müssen Sie an sich arbeiten, aber es lohnt sich. Durch Reflexion lernen Sie dazu.

Zusammenfassung:

  • Verneinung ist nicht unhöflich oder respektlos
  • Ihre Aussage bestärkt Ihren Selbstwert
  • Prioritäten sind wichtig
  • reflektieren Sie

Selbstreflexion fällt anfangs schwer, jedoch können Sie durch die richtige innere Einstellung eine Verneinung bestärken und somit Ihre Aussagekraft untermauern. Mit den nachfolgenden zwei weiteren Tipps, können Sie Ihre Meinung zukünftig selbstbewusst vertreten, ohne im Nachhinein zu grübeln.

Aus Überzeugung "nein" - stehen Sie zu Ihrem Wort

Mit klarer Formulierung und treffenden Aussagen überzeugen Sie Ihr Gegenüber von Ihrer Entschlossen. Wenn Sie bisher immer zu allem "Ja" gesagt haben, werden Ihre Mitmenschen Ihre neue Seite verblüfft wahrnehmen:

1. "Nein, weil ...": Eine gute Begründung hilft, Ihre Absage für das Gegenüber nachvollziehbar auszudrücken. In der Bedenkzeit können Sie die Gründe Ihrer Absage sortieren und sich eine Formulierung überlegen. Womöglich hilft die Begründung sogar dabei, eine gemeinsame Lösung zu finden. Oft sollte Ihr Gegenüber Ihre Ablehnung auch einfach akzeptieren, ohne Begründung.

Hinweis: Eine Begründung gewichtet mehr als eine schwammige Ausrede. Seien Sie aufrichtig und formulieren Sie Ihre Absichten klar.

Eine Begründung mit der richtigen Aussagekraft wirkt doppelt ernsthaft. Wählen Sie die richtigen Worte, um Ihre Absichten zu verdeutlichen.

2. Unwiderrufliche Verneinung - die passende Formulierung: Lassen Sie sich von Ihrer Ansicht nach abbringen oder durch Nachfragen verunsichern. Manche Menschen akzeptieren fremde Meinungen nicht und versuchen durch Bitten, diese umzustimmen. Am besten formulieren Sie ein entschlossenes "Ich werde nicht ...". Dieser Leitsatz erleichtert Ihre mentale Standhaftigkeit und wirkt durch die starke Haltung selbstbewusst.

Bekräftigen Sie Ihre Aussage durch Gründe und passende Beständigkeit. Respektvolle Mitmenschen akzeptieren Ihre Aussage, denn:

  • Begründungen machen Aussagen nachvollziehbar
  • nicht immer ist eine Begründung notwendig
  • lieber begründen, statt Ausreden erfinden
  • Standhaftigkeit stärkt Ihre Position

Schon gewusst?: Verneinungen sind gesund, denn die Aussage macht glücklich und erhält Sie gesund.

Wenn Sie sich für eine Verneinung bisher überwinden mussten, können die genannten 5 Tipps bei der Umsetzung helfen. Überlasten Sie sich nicht, indem Sie alle Tipps mit einem Mal umsetzen möchten, probieren Sie verschiedene Möglichkeiten aus. Mit der Zeit fällt Ihnen die Aussage leichter und Sie werden sich dabei immer besser, weniger schuldig fühlen.


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