50 PLUS PENSIONIERUNG
Rentengefälle: Frauen erhalten weniger Rente als Männer
Das gilt auch für die Rente. Zwei Drittel der Rentner sind Frauen, davon leben 10 Prozent in Altersarmut. Und das, obwohl sie oft besser ausgebildet sind, als Männer. Durch das ungleiche Einkommen zwischen Männern und Frauen entstehen in der Rente Differenzen. In der Bundesrepublik ist diese die höchste aller OECD-Staaten: Frauen bekommen im Schnitt nur die Hälfte der Rente eines Mannes.
Wie lassen sich das Lohngefälle und die Ungleichheiten in der Rente reduzieren?
Damit dieser Trend in der Zukunft nicht anhält, muss der Staat für eine bessere Kinderbetreuung sorgen. Frauen sollten voll in den Arbeitsmarkt einsteigen können. Das ist aber nicht der einzige Weg, der die Lohnungleichheiten beseitigen kann. Es fehlt die Aufklärung. Unternehmen und Personalleiter müssen sich über den Umstand der geschlechtsspezifischen Diskriminierung bewusst sein. Gesetzliche Vorgaben wie die des Europäischen Gerichtshofs helfen, dass Arbeit nicht mehr subjektiv, sondern objektiv bewertet wird. Auch Gewerkschaften können mit Neuregelungen in den Tarifverträgen dazu beitragen, das Lohngefälle zu beseitigen. Einige Reformen wie die Elternzeit, sind ein erster Schritt in die richtige Richtung. Seit der Einführung nehmen immer mehr Väter in Deutschland eine Auszeit. Sie erleichtern den Frauen damit den Wiedereinstieg in die Berufstätigkeit.
Das kürzlich eingeführte Betreuungsgeld wurde vom Bundesverfassungsgericht gestoppt. Er hat es für nichtig erklärt, weil der Bund nach Ansicht der Richter nicht die Kompetenz für die Ausführung des Betreuungsgelds hatte. Die Reform sah vor, dass Eltern 150 Euro pro Monat bekommen, wenn sie ihr Kind in den ersten zwei Jahren zu Hause erziehen, statt es in einer Kita betreuen zu lassen. Viele kritisierten, dass das Betreuungsgeld Frauen dazu motiviere, zu Hause zu bleiben und ausserdem der Chancengleichheit schaden würde.
Kein Geld in der Rente – Frauen arbeiten erneut
Das Statistische Bundesamt hat Zahlen vorgelegt, die zeigen, dass Rentnerinnen aufgrund ihrer schlechten finanziellen Lage erneut in die Erwerbstätigkeit einsteigen. Der Datenreport Generation 65plus ergibt, das rund 14 Prozent der 65-69 jährigen Seniorinnen einer Arbeit nachgehen. Zudem leben viele von ihnen alleine, weil der Partner verstorben ist oder sie keine Kinder haben. Um sich den Lebensunterhalt zu finanzieren, greifen die Rentnerinnen auch auf die Grundsicherung zurück. Sie deckt die monatlichen Kosten ab und finanziert Beiträge zur Pflege- und Krankenversicherung.
Grundsicherung – Sozialhilfe für Seniorinnen
Wenn im Alter nicht genug zum Leben bleibt, hilft die staatliche Grundsicherung, die 2014 von knapp 490.000 Deutschen in Anspruch genommen wurde. Sie ist im Sozialgesetzbuch festgeschrieben. Den Antrag kann jeder stellen, der das 65. Lebensjahr vollendet hat und nachweisen kann, dass seine Rente und sein Vermögen nicht für die Bestreitung des Lebensunterhalts ausreichen. Der monatliche Beitrag, den eine ledige Person erhält, beträgt 399 Euro. In speziellen Fällen, wie einer Behinderung oder einer Krankheit, gibt es einen Zuschlag. Auch übernimmt die Grundsicherung die Wohnkosten. Leider können sich viele pflegebedürftige Rentnerinnen trotz Grundsicherung und Rente kein Pflegeheim leisten. Nur etwa jeder vierte Senior erhält Leistungen für ambulante Pflegedienste. Der Handlungsbedarf ist hier gross.
Anerkennung für Mütter – die Mütterente
Mütter, die Kinder vor 1992 bekommen haben, erhalten für die Erziehung ihres Nachwuchses mehr Rente. Die Reform dient der sozialen Absicherung von Rentnerinnen. Sie erhalten, zusätzlich zur bestehenden Rente ein weiteres Entgelt für jedes Kind. Konkret bedeutet das, pro Monat und Kind einen Zuschlag von pauschal 28,61 Euro. Aufs Jahr hochgerechnet ergibt das ein Plus von 343 Euro für jedes Kind. Mütter, die noch nicht in der Rente sind, erhalten zudem ein weiteres Jahr Kindererziehungszeit gutgeschrieben. Ziel der Mütterrente ist es, die erbrachte Erziehungsleistung von Frauen anzuerkennen, die vor 1992 nicht die gleichen Betreuungsmöglichkeiten und Chancen auf Berufstätigkeit hatten, wie Frauen heute.
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