STUDIE
Schwindender Geruchssinn kündet von nahendem Tod
39 Prozent der Studienteilnehmer im Alter von 57 bis 85 Jahren mit einem schlechten Geruchssinn seien binnen fünf Jahren verstorben, heisst es in einer im US-Magazin "Plos One" veröffentlichten Studie, wie «Welt.de" schreibt.
Demgegenüber verstarben im selben Zeitraum nur 19 Prozent der Teilnehmer mit mässig gutem Geruchssinn und nur zehn Prozent der guten Riecher. Die Studienautoren beschreiben den Geruchssinn als noch stärkeren Indikator für die Sterblichkeit eines Menschen als festgestellte Herzfehler, Krebs oder Lungenkrankheiten.
Nur ernsthafte Leberschäden würden zuverlässiger den Tod eines Menschen voraussagen. "Wir denken, der Verlust des Geruchssinns ist wie der Kanarienvogel im Kohleschacht", schreibt der Studienleiter Jayant Pinto von der Universität Chicago.
Der schlechte Geruchssinn sei ein Warnsignal für lebensbedrohliche Schäden im Körper. Die Studie stützt sich auf eine umfassende Befragung von 3005 US-Bürgern zwischen 57 und 85 Jahren für das landesweite Projekt zu Sozialleben, Gesundheit und Alter (NSHAP), das das Umfrageinstitut der Universität Chicago in den Jahren 2005 und 2006 realisierte.
Dabei sollten die Teilnehmer fünf verschiedene Gerüche voneinander erkennen: Rose, Orange, Fisch, Minze und Leder. Fünf Jahre später waren 430 Teilnehmer der Befragung verstorben.
Die Studie zeigte auch einen klaren Zusammenhang zwischen Alter und Geruchssinn auf. Während bei den 57-Jährigen zwei von drei Teilnehmern alle Gerüche erkannten, traf das nur bei einem Viertel der 85-Jährigen zu.
Studienleiter Pinto hofft nun, dass der Geruchssinn Teil klinischer Tests wird, um gefährdete Patienten schnell und günstig auszumachen und ihnen helfen zu können.