So besiegen Sie Ihre Angst vor ansteckenden Krankheiten   

Wenn bei Ihnen der blosse Gedanke an Corona-Viren Angstzustände auslöst, ist ärztlicher Beistand notwendig!    
So besiegen Sie Ihre Angst vor ansteckenden Krankheiten   
Wie gravierend sind die Ängste vor Keimen? (Bild Nathan Dumlao un Unsplash)

Mysophobie  werden die irrationalen Ängste vor Keimen genannt, und die Betroffenen werden als  Germaphobe  bezeichnet. Einer der bekanntesten  Germaphoben  ist der Schauspieler,  Fernsehmoderator  und Judge  in der  TV-Show «America's Got Talent», Howie  Mandel.

Zu seiner Phobie befragt erklärte Mandel, er würde die Angst geradezu körperlich spüren. Deshalb vermeidet er es wo auch immer möglich, anderen die Hand zu reichen, diese in den Arm zu nehmen, zu berühren.  

Wir leben in einer Welt voller Krankheiten 

Die meisten Menschen werden von irgendeiner Form von irrationaler Angst oder Furcht heimgesucht. Höhen- und  Platzangst kommen häufig vor, genau wie die  Arachnophopie, die Angst vor Spinnen oder die  Ophidiophobie, die oft panische Angst vor Schlangen.  
 
Eine zentrale Rolle in unserem Leben spielt unsere Gesundheit, weshalb diese in den Medien und selbst in der Werbung permanent thematisiert wird. Gerne auch mit Schreckensnachrichten und Berichten, die einem Horrorfilm nahe kommen.

Da werden  antibiotikaresistente  Infektionen und lebensbedrohliche  Grippestämme  bis ins Detail beschrieben, und es werden Menschen im Bild gezeigt, die offensichtlich schwer leiden.  

Treten irgendwo auf der Welt  hochinfektiöse  Viren wie Ebola,  Sars  oder  Corona  auf, beherrschen diese Krankheitserreger über Wochen die Medien und die Gespräche zwischen den Menschen. Schon deshalb ist es leicht zu verstehen, warum manche Menschen sich aktiv Sorgen darüber machen, was sie berühren. 

Auswirkungen der  Mysophobie 

Die natürliche Sorge krank zu werden, sich einen Krankheitserreger  zuzuziehen, hat durchaus positive Seiten. Nicht selten motivieren diese Befürchtungen dazu, gesundheitsbewusste Entscheidungen zu treffen.  

  • Die Hände werden  regelmässig  gründlich gewaschen. 
  • Ein gesünderer Speiseplan wird erstellt.  
  • Das Rauchen wird aufgegeben oder drastisch reduziert. 
  • Auf den Genuss von Alkohol wird verzichtet.  
  • Es wird Sport getrieben.  
  • Die allgemeine Hygiene wird verbessert.  

Eine schwere  Keimphobie, eine  Mysophobie, kann jedoch den Umgang des Betroffenen mit der Gesellschaft, seiner Familie und seinen Freunden drastisch verändern. In besonders schweren Fällen ziehen sich diese Menschen vollkommen zurück und kommunizieren nur noch über das Telefon oder den Computer - auch mit dem Ehepartner oder den eigenen Kindern.  

Ebenso irrational ist es, würden Sie sich weigern, einen Türgriff zu berühren. Oder wenn Sie beginnen zu toben, zu weinen, zu schreien, weil Sie der festen Überzeugung sind, Sie werden an einer schrecklichen Krankheit sterben, weil Sie eine fremde Toilette benutzen sollen.

Dieses Krankheitsbild wird als  Kontaminations-Zwangsstörung  bezeichnet. Fast immer geht diese mit  Ritualhandlungen  einher. Einige Betroffene waschen sich vor dem Essen sieben Mal die Hände, um sich sicher zu fühlen.

Andere können keine Schuhe mit  Schnürsenkeln  tragen, weil sie überzeugt sind, die tödlichen Keime lauern auf dem Leder. Andere decken ihren Sitz mit einer  Plastikfolie  ab, auch am Arbeitsplatz oder im Restaurant.  

Therapie der  Kontaminations-Zwangsstörung

Phobien sind relativ gut behandelbar und erfordern oft nur wenige Sitzungen mit einem qualifizierten Psychologen.   

  • Eine kognitive  Verhaltenstherapie  kann  äusserst  nützlich sein, denn  phobische  Gedanken werden neu definiert.   
  • Alternativ kann eine  Desensibilisierung erfolgreich sein. Dies ist ein Prozess, bei dem eine Person langsam dem beängstigenden Reiz ausgesetzt wird, wobei stufenweise eine Verstärkung stattfindet.  
  • Zudem gibt es Ärzte, die verschreiben Medikamente gegen Angstzustände, um Menschen mit  Mysophobie  zu helfen. Werden die Arzneimittel abgesetzt, tritt die Phobie in der Regel wieder auf, manchmal auch verstärkt.  
  • Überdies kann eine  Hypnotherapie  helfen, wozu oftmals lediglich zwei oder drei Sitzungen notwendig sind. 

Welcher Personenkreis ist besonders anfällig für eine  Mysophobie?

Die  Mysophobie  ist die  sechshäufigste  unter den irrationalen Ängsten. Allerdings gibt es keine signifikanten Abgrenzungen, wen dieser Angstzustand betreffen kann.

Männer und Frauen sind  gleichmassen  betroffen, wobei sich eine leichte Konzentration bei Menschen über 40 Jahren abzeichnet. Aber auch Kinder gehören zu den Patienten. Auch der Bildungsstand und die soziale Basis scheinen keinen Einfluss darauf zu haben, ob sich bei einer Person eine  Mysophobie manifestiert oder nicht. 

Welche  Folgeerkrankungen  können durch eine  Mysophobie  ausgelöst werden?

Der rituelle  Waschzwang  führt in der Regel zu Hauterkrankungen, die sich aber im  Regelfall  auf die Hände beschränken. Allerdings liegen Berichte von Patienten vor, die in der Folge einer  Mysophobie  unter dem Zwang mehrfach täglich zu duschen litten.

Bis zu 75  Duschgänge  an einem Tag schädigen jede Haut nachhaltig. Ausserdem wird die  Mysophobie  in Einzelfällen mit Depressionen in Verbindung gebracht. Dies betrifft vor allem Menschen, die sich aus Angst vor Keimen vollkommen zurückziehen und jeden persönlichen Kontakt zu anderen einstellen. 

Wie gravierend sind die Ängste vor Keimen?

Eine  Mysophobie kann schwerwiegende Auswirkungen auf die Betroffenen und ihre mentale Gesundheit haben, vergleichbar denen beim Posttraumatischen  Belastungssyndrom, dem  PTBS. Wird in den Nachrichten über Viren berichtet, über  Corona, Ebola, Sars oder einen anderen  Virenstamm, kann dies  Panikattacken  auslösen.

Diese können im Extremfall mit einer subjektiven Atemnot, Weinkrämpfen, Schreianfällen und sogar mit akuter Todesangst einhergehen. Patienten berichten, dass während derartiger Attacken auch  Suizidgedanken  aufkeimen. 


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