So erkennen Sie Beschwerden wie eine Prostataentzündung

Prostatabeschwerden wie eine Prostataentzündung betreffen nicht nur ältere Männer. Auch bei jungen Männern kann die walnussgrosse Drüse Probleme machen.
Eine Prostataentzündung kann verschiedene Ursachen haben.
Eine Prostataentzündung kann verschiedene Ursachen haben. - (Bild von 5299108 auf Pixabay)

Was ist die Prostata?

Die Prostata wird auch als Vorsteherdrüse bezeichnet, weil sie anatomisch gesehen vor der Harnblase liegt. Diese kastaniengrosse Drüse ist Teil der inneren Geschlechtsorgane des Mannes und produziert unter anderem die Flüssigkeit, die bei einer Ejakulation freigesetzt wird, um die Spermien zu schützen. In diesem Sekret enthalten sind Enzyme, die die Spermien bei der Befruchtung benötigen. Bei einer Tastuntersuchung ist die Prostata gut zugänglich. Sie liegt zwischen der Harnblase und dem Beckenboden und ist rektal tastbar. Kommt es zu Beschwerden, kann das mehrere Gründe haben — zum Beispiel eine gutartige Vergrösserung der Prostata, wie Sie vor allem bei Männern ab 50 Jahren auftritt. Sie zeigt sich durch häufigen Harndrang und einen schwachen Harnstrahl. Aber auch eine Prostatitis, eine Prostataentzündung, kann Beschwerden verursachen. Möchte der Urologe die Gesundheit der Vorsteherdrüse überprüfen, wird ein PSA-Test durchgeführt. Dabei handelt es sich um eine Blutuntersuchung, bei der die Konzentration des prostataspezifischen Antigens (PSA) gemessen wird. Ein Enzym, das in seiner Konzentration auch ein Indikator für Prostatakrebs sein kann.

Prostataentzündung (Prostatitis): Ursachen können vielfältig sein

Harnwegsinfektionen — zum Beispiel aufgrund von Bakterien — aber auch Entzündungen in anderen Bereichen des Körpers kommen als Prostatitis-Ursache infrage. Eine Prostataentzündung kann akut oder chronisch sein und verschiedene Symptome verursachen. Dazu gehören

  • Schmerzen oder ein brennendes Gefühl beim Wasserlassen
  • Häufiger Harndrang mit geringen Urinmengen
  • Blut in Urin oder Sperma
  • Schmerzen beim Stuhlgang
  • Unterleibsschmerzen
  • Sexuelle Funktionsstörungen
  • Schmerzen bei der Ejakulation
  • Fieber

Die Beschwerden bei einer Prostataentzündung können von Mann zu Mann variieren und auch die Schwere der Symptome kann unterschiedlich sein. Die Ursache bei einer akuten Prostatitis sind Bakterien, die entweder über das Blut oder aus angrenzenden Bereichen in das Organ gelangen. Die akute Form der Prostataentzündung geht in der Regel mit Fieber und starken Schmerzen einher. Aber auch andere Faktoren können die Prostatitis-Ursache sein, zum Beispiel Stress — denn Stresshormone begünstigen Entzündungen.[ii] Gerade bei der chronischen nicht-bakteriellen Prostataentzündung, bei der keine organischen Ursache gefunden werden kann, spielen psychische Faktoren eine Rolle.

Da eine unbehandelte Prostatitis sich nicht nur auf andere Organe ausbreiten kann, sondern auch zu schwerwiegenden Problemen der sexuellen Funktion führen kann, ist es wichtig, bei Beschwerden einen Arzt aufzusuchen, um eine genaue Diagnose und eine geeignete Behandlung zu erhalten.

Die Prostata spielt eine wichtige Rolle beim Orgasmus

Die Vorsteherdrüse ist nicht unbedingt das Organ, das wir als erstes mit Sexualität in Verbindung bringen. Dabei spielt sie eine entscheidende Rolle. Denn das von ihr erzeugte Sekret ist Teil der Samenflüssigkeit und sorgt dafür, dass die Spermien beweglich sind und der Mann zeugungsfähig bleibt. Bei der Ejakulation ziehen sich die Muskeln der Prostata zusammen und stossen das Sekret aus. Macht die Drüse Probleme, bleibt aber das Orgasmusgefühl aus und wird stattdessen durch Schmerzen ersetzt. Das kann dazu führen, dass das Selbstwertgefühl des Mannes leidet, er sich zurückzieht und es in der Folge zu Problemen in der Partnerschaft und sogar zur Depression kommt.

Prostatitis-Ursachen können gut behandelt werden

Die Behandlung der klassischen Prostata-Beschwerden ist erfolgversprechend. Es braucht aber bisweilen etwas Geduld. Vor allem dann, wenn bei einer Prostatitis nicht Bakterien der Auslöser sind und eine chronische Form behandelt werden muss. Infrarottherapien, Akupunktur und Biofeedback zeigen Erfolge, aber auch eine Ernährungsumstellung kann helfen, vor allem in Kombination mit Entspannungsverfahren. Forscher haben festgestellt, dass Prostatabeschwerden in asiatischen Ländern deutlich seltener vorkommen und führen das unter anderem auf mehr pflanzliche Stoffe im Essen zurück. Vor allem bei einer beginnenden Prostatavergrösserung, oft einer Vorstufe der Prostataentzündung, müssen nicht immer gleich Laser oder elektromagnetische Wellen eingesetzt werden. Auch pflanzliche Mittel aus Brennnessel oder Kürbiskern können helfen. Allerdings sollte vor der Behandlung von Prostatabeschwerden mit Hausmitteln mit einem Arzt abgeklärt werden, ob es sich wirklich nur um eine gutartige Vergrösserung der Drüse handelt, denn gerade bei Prostatakrebs gibt es keine Frühwarnzeichen, die für den Patienten erkennbar wären. Diese Krebsform wächst sehr langsam, was dazu führte, dass früher häufig bei über 70-Jährigen keine Behandlung stattfand. In Anbetracht der Lebenserwartung und auch der sexuellen Agilität dieser Altersklasse wird heutzutage eher behandelt. Infrage kommen hier eine antihormonelle Therapie oder eine Operation, aber auch die sogenannten Seeds – eine Bestrahlungsmethode, die Tumorgewebe punktgenau zerstört und Nachbarorgane wie Darm oder Blase verschont.

 


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