TINITUS
Tinnitus: Lästige Ohrgeräusche – Was steckt dahinter?

Doch was, wenn das Ohrgeräusch nicht wieder verschwindet und sich ein langfristiger Tinnitus entwickelt? Erfahren Sie mehr zu den Ursachen und Symptomen des lästigen Ohrenrauschens.
Tinnitus – Was ist das eigentlich?
Sicherlich ist Ihnen zumindest der Begriff Tinnitus bereits bekannt, denn Tinnitus kommt recht häufig vor. Bis zu 15 Prozent der Erwachsenen in Deutschland erleben einmal einen Tinnitus, der länger anhaltende Beschwerden verursacht. Bis zu 20 Prozent der Betroffenen klagen sogar über eine Beeinträchtigung ihrer Lebensqualität durch ein dauerhaftes Ohrgeräusch. Dabei gibt es unterschiedliche Symptome, die dafür sprechen, dass eine der verschiedenen Tinnitus-Arten vorliegt. Nehmen Sie also ein Pfeifen, Klingeln, Rauschen oder Summen wahr, dann könnte es sich um einen Tinnitus handeln.
Wie kommt es zum Ohrenrauschen?
Zu laute Musik, ein Knall in näherer Umgebung oder auch ein dauerhaft lautes Arbeitsumfeld sind wohl die bekanntesten Ursachen für ein auftretendes Ohrgeräusch. Durch akustische Traumen entstehen vermutlich Schäden an den feinen Sinneszellen im Ohr und es tritt eine Störung in der Reizweiterleitung zum Gehirn auf. Auf diese Weise entstehen sogenannte Phantomgeräusche, welche Betroffene unterschiedlich wahrnehmen, zum Beispiel als Pfeifen, Klingeln, Summen oder Brummen. Bis zu 30 Prozent der bekannten Tinnitus-Fälle sind durch solche externen, akustischen Ursachen begründet Daher ist ein Gehörschutz stets sinnvoll, wenn Sie einen Aufenthalt in einer lauten Umgebung planen, wie es beispielsweise bei einem Konzertbesuch der Fall ist. Doch es gibt noch weitere Ursachen, die ein dauerhaftes Ohrgeräusch nach sich ziehen können.
Erkrankungen der Ohren
Manchmal liegt die Ursache für einen Tinnitus direkt im Ohr. So besteht die Möglichkeit, dass Ohrenschmalz die feinen Gehörgänge verschliesst und sich das Ohrenrauschen inklusive Hörminderung auf diese Weise entwickelt. Des Weiteren führen auch ständige Entzündungen des Mittelohrs, Erkrankungen des Innenohrs, Verletzungen des Trommelfells oder die sogenannte Otosklerose, eine Erkrankung der knöchernen Strukturen im Ohr, hin und wieder dazu, dass ein Tinnitus entsteht und Betroffene teils stark belastet. Auch Tumorerkrankungen am Hörnerv oder Ohr ziehen teilweise ein Ohrgeräusch nach sich, das Betroffene nur selbst wahrnehmen.
Systemische Ursachen für Tinnitus – was ist denn das?
Ein lästiges Ohrgeräusch ist jedoch nicht zwingend durch einen Auslöser direkt am Ohr begründet. Auch Stoffwechselerkrankungen oder solche des Herz-Kreislauf-, Nerven- oder Hormonsystems sind möglicherweise ein Grund. Machen Sie beispielsweise die Beobachtung, dass der Tinnitus im Rhythmus des Herzschlags pulsiert, so spricht dies für einen zu hohen Blutdruck als Verursacher der lästigen Geräusche. Hinterfragen Sie ausserdem einmal, ob Sie mit den Zähnen knirschen oder beispielsweise durch festes Zusammenpressen der Kiefer auf Stress reagieren. Auch dies kann, genau wie Erkrankungen oder Fehlstellungen im Bereich von Kiefergelenk, Nacken oder Halswirbelsäule, dazu führen, dass ein Ohrgeräusch als Symptom entsteht.
Tinnitus als Folge von Nebenwirkung
Tinnitus kann in manchen Fällen auch auf Medikamente zurückzuführen sein, denn einige bringen Hörbeeinträchtigungen oder Ohrenrauschen als Nebenwirkung mit. In diesem Zusammenhang kommen manche Antibiotika in Frage, wie auch verschiedene Chemotherapeutika, Diuretika und Psychopharmaka. Sprechen Sie Ihren Arzt oder Apotheker darauf an, falls Sie den Verdacht haben.
Emotionale Belastung
Wer unter Stress steht oder unter Ängsten sowie sonstiger emotionaler Belastung leidet, neigt stärker dazu, einen Tinnitus zu entwickeln. Auch andere psychische Erkrankungen sind in der Lage, ein Ohrgeräusch auszulösen beziehungsweise das Risiko hierfür zu erhöhen. Dabei kann ein Teufelskreis entstehen, denn das Ohrenrauschen stellt selbst ebenso eine mentale Belastung dar.
Verhalten bei Tinnitus
Wenn es im Ohr dauerhaft pfeift, summt oder surrt, dann schränkt dies den Alltag und die Lebensqualität teils stark ein. Hier ist es wichtig, individuelle Strategien zu entwickeln, um mit dem Ohrgeräusch umzugehen. Im akuten Fall kommt hier, wie auch bei einem Hörsturz, zunächst eine hochdosierte Kortisonbehandlung in Frage, wobei Fachleute diesen Ansatz mittlerweile kritisch diskutieren. Betroffene sollten sich viel Ruhe gönnen, Stress vermeiden, die Ohren entlasten und sich einen gesundheitsförderlichen Lebensstil aneignen. Zusätzlich helfen Entspannungsmethoden, Musiktherapie und verhaltenstherapeutische Interventionen dabei, den Tinnitus in den Alltag zu integrieren und die Aufmerksamkeit auf etwas anderes zu lenken. Für eine hilfreiche Behandlungsstrategie ist es wichtig, dass Sie als Betroffener mit den Therapeuten zusammenarbeiten. Nur so lassen sich individuell geeignete Ansätze finden und die Lebensqualität verbessern.
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