Was Stress in einer Partnerschaft anrichtet

Ständiger Stress schadet Ihrer Partnerschaft. Wir verraten Ihnen, wie Sie es schaffen, dass Stress in Ihrer Beziehung nicht den Ton angibt.
Wie Sie mit dem Beziehungskiller Stress umgehen können
Wie Sie mit dem Beziehungskiller Stress umgehen können (Bild Francisco Moreno On Unsplash)

Wer im Alltag vielen Belastungen ausgesetzt ist, kann die Bedürfnisse seines Partners nur noch unvollkommen wahrnehmen. Kommt von verschiedenen Seiten Anforderungsdruck auf uns zu, sind wir kaum mehr zur tiefen Beziehungspflege fähig.

Folgen von Stress auf die Beziehung:

  • Ein dauerhaft hoher Stresspegel macht müde und gereizt.
  • Inspiration, Spontanität und Aufmerksamkeit nehmen ab.
  • Die Bereitschaft zur Fürsorge für den andern wird weniger.
  • Man wird aufgrund der Anspannung selbstbezogen, intolerant und oft auch verschlossen.

Eine komplizierte Situation im Betrieb, Druck vom Chef oder besonders anstrengende Aufgaben zehren an uns. Gereizte Stimmung breitet sich aus. Die Überforderung des einen Partners kann sehr schnell zur Plage für den anderen werden. Die Liebe und die Partnerschaft leiden. Überforderung ist zudem ein grosser Lustkiller. Studien zeigen, dass das Stresshormon Cortisol unattraktiv macht.

Alltagsstress lässt sich mit einem langsam wirkenden Gift für die Partnerschaft vergleichen. Wenn man ständig wegen Bagatellen gereizt reagiert, kann der Partner die schlechte Laune nicht nachvollziehen. Deshalb ist es wichtig, sich klarzumachen, dass die alltäglichen Überforderungen auf die Partnerschaft geradezu toxisch wirken.

Den Stress und die Überbelastung enttarnen

Oft vollzieht sich die Katastrophe schleichend und über lange Zeit unerkannt: Viele Beziehungen zerbrechen an chronischem Alltagsstress. Stress rüttelt lange Zeit unbemerkt an den Säulen der Partnerschaft. Ärger und Gereiztheit werden zur Gewohnheit. Eine negative Stimmung spielt sich auf Dauer ein und führt in vielen Fällen zur Trennung. Die unscheinbaren und alltäglichen Widrigkeiten sind es, die Beziehungen am meisten bedrohen.

Unser Stress ist nicht nur hausgemacht. Das Leben in unseren Breiten ist stark von Hektik geprägt. Wir sind mobil und mehrfach belastet, viele von uns müssen sich einem immer schnelleren Arbeitsrhythmus unterwerfen. Erwartungen von aussen machen Druck und bringen uns in Anspannung, manchmal sogar, ohne dass wir es merken. Oft versuchen wir viel zu lange, einem Idealbild zu entsprechen. Es ist wichtig, dass wir diese Anspannung realisieren und für Entspannung sorgen.

Wie Sie mit dem Beziehungskiller Stress umgehen können

Lässt sich Stress vermeiden? Einen Teil der Belastungen können wir tatsächlich reduzieren. Voraussetzung dafür ist ein achtsamer und freundlicher Umgang mit uns selbst. Wenn Sie Ihre Erwartungen an sich einer ehrlichen Prüfung unterziehen, werden Sie wahrscheinlich Interessantes feststellen: Viele Quellen von Stress sind hausgemacht. Festzementierte Normen wie «Die Wohnung muss zu jeder Zeit blitzsauber sein», oder «Ich muss immer von allen geliebt werden», oder «Ich darf niemals Nein sagen», gehören zu den häufigsten Stressfaktoren. Sie zu entdecken ist ein wirkungsvoller Schritt, um zu erkennen, was uns die Luft abschnürt.

Beziehungspflege und Achtsamkeit: Den Stress verringern

Nehmen Sie sich Zeit für sich und überlegen Sie, was Ihnen selbst wichtig ist. Spüren Sie Ihren eigenen Bedürfnissen nach. Sorgen Sie dafür, dass Sie sich entspannen können und Ihre Gereiztheit nicht Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin zumuten. Wer Prioritäten setzt und Wichtiges von Unwichtigem unterscheiden lernt, wird eher Grenzen setzen und Nein sagen können. Wer lernt, sich selbst zu gefallen, braucht weniger die ständige Anerkennung anderer und kann die eingesparte Zeit und Energie für sich und seine Beziehungspflege nützen.

Eine gute Beziehung ist ein hervorragender Stresskiller

Folgende Elemente helfen Ihnen, Stresszeiten in der Partnerschaft zu überstehen und gestärkt daraus hervorzugehen:

  • Schauen Sie zuerst auf das Positive.
  • Verschenken Sie grosszügig Lob und Anerkennung.
  • Bauen Sie Stress ab, entspannen und bewegen Sie sich.
  • Geniessen Sie Nähe und Körperkontakt.
  • Sprechen Sie offen und fair miteinander.
  • Sorgen Sie für Abwechslung, Überraschungen und neuen Schwung.

Wenn Sie diese Tipps beherzigen, handeln Sie bewusst und wirkungsvoll gegen den Stress und für Ihre kostbare Beziehung.

Wie kann ich im Alltag Stress reduzieren?

Sie können Ihre alltäglichen Abläufe auf den Prüfstand stellen. Wenn Sie es schaffen, Zeitpuffer einzuplanen und die Alltagsroutine gut zu organisieren, entlasten Sie sich auf Dauer und entspannen die Situation.

Wie wirken sich grössere Probleme auf die Partnerschaft aus?

Gravierende Probleme wie etwa Arbeitslosigkeit oder Krankheit lösen selbstverständlich Überforderung aus, genauso wie Alltagsstress. Doch derartig einschneidende Lebensereignisse liefern auch den Antrieb, stärker zusammenzurücken. Man entwickelt Verständnis, nimmt Anteil und versucht, den Partner zu unterstützen.

Stress abbauen - wie lerne ich, leichter NEIN zu sagen?

Wer zu allerlei Anfragen von aussen nicht Nein sagen kann, überfordert sich und bringt sich dadurch in eine Überlastungssituation. Häufig muss es der Partner dann ausbaden. Nehmen Sie Druck heraus, indem Sie nicht spontan aus Gewohnheit Ja sagen, sondern sich eine Bedenkzeit geben. Nach einer Pause und mit etwas innerem Abstand wird Ihnen das Nein viel leichter fallen.


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