Wie macht sich ein Herzinfarkt bei Frauen bemerkbar?

Medizin ist männlich – zumindest in Teilen. Deshalb sind die allseits bekannten Symptome eines Herzinfarkts oft auch nur die von Männern.
Das Risiko eines Herzinfarkts steigt bei Frauen erst nach der Menopause deutlich an.
Das Risiko eines Herzinfarkts steigt bei Frauen erst nach der Menopause deutlich an. - (Bild von Jefty Matricio auf Pixabay)

Bei Frauen treten hingegen Anzeichen auf, die oft nicht (sofort) als Infarkt erkannt werden. Doch wie macht sich ein Herzinfarkt bei Frauen bemerkbar, wie lange vorher kündigt dieser sich an und wie können Sie helfen?

Herzinfarkt bei Frauen: Symptome

Wenn Sie an einen Infarkt denken, dann haben sie vermutlich den Griff an die Brust wegen stechenden Schmerzen vor Augen, die auch in den Arm ausstrahlen können. Dieses Symptom des Herzinfarkts gibt es zwar auch bei Frauen, oft ist es jedoch weniger stark ausgeprägt. Manchmal fehlt der Schmerz auch ganz. Vielmehr steht ein Druck- und Engegefühl in der Brust im Vordergrund, das bei Männern seltener vorkommt.

Generell sind die Symptome bei Frauen vielfältiger und unspezifischer. Schmerzen können bei ihnen nicht nur in der Brust auftreten. Von den dann recht plötzlich auftretenden Schmerzen betroffen sind mitunter: Kiefer, Hals, Nacken, Arme, Rücken und Oberbauch.

Auch ein plötzlicher Schweissausbruch, Übelkeit oder Erbrechen können auf einen Herzinfarkt bei Frauen hinweisen. Einige Patientinnen fühlen sich müde und schwach oder erleben eine Benommenheit, die bis zur Bewusstlosigkeit reichen kann. Sogar eine unvermittelt einsetzende depressive Episode ist bei Frauen unter Umständen ein Begleitsymptom des Herzinfarkts.

Mitunter noch gefährlicher ist der sogenannte stumme Herzinfarkt, der erst Tage bis Jahre nach dem Auftreten erkannt wird – aber genauso tödlich sein kann.

Vor allem Patientinnen, die ihr Cholesterin senken müssen oder an Diabetes leiden, sollten deshalb auf leichte oder sehr unspezifische Symptome achten, um rechtzeitig reagieren zu können.

Wie lange vorher kündigt sich ein Herzinfarkt bei Frauen an?

Auch wenn der eigentliche Herzinfarkt sehr plötzlich auftritt, zeigen sich sowohl bei Frauen als auch bei Männern etwa 24 bis 48 Stunden vor dem eigentlichen Infarkt erste Symptome. Das betrifft etwa die Hälfte aller Patienten, die so eine Art Frühwarnung von ihrem Körper bekommen.

Die Betroffenen spüren dann wiederholt ein Brennen hinter dem Brustbein oder ein Engegefühl in der Brust. Die Beschwerden treten nur kurz auf, verschwinden und kehren wieder. Mitunter erwachen die Betroffenen auch nachts davon. Mit solchen Beschwerden sollten Sie also umgehend zu einem Arzt gehen, selbst wenn Sie sich nicht sicher sind, ob ein Herzinfarkt bevorsteht.

Herzinfarkt bei Frauen – richtig reagieren

Obwohl die Symptome eines Herzinfarkts bei Frauen anders aussehen als bei Männern, ist die Behandlung grundsätzlich dieselbe. Das bedeutet im ersten Schritt vor allem eines: schnell reagieren. Wählen Sie sofort den Notruf, wenn der Verdacht auf einen Infarkt besteht. Selbst wenn Sie sich aufgrund von eher unspezifischen Symptomen unsicher sind, ist dieser Notruf wichtig.

Je später ein Herzinfarkt nämlich behandelt wird, umso grösser ist das Risiko für Komplikationen, Folgeschäden oder sogar dass die Patientin verstirbt. Und trotzdem brauchen Frauen im Schnitt eine Stunde länger als Männer, bis sie in der Notaufnahme eintreffen.

Damit dauert es auch länger, bis die Zellen des Herzmuskels wieder mit Sauerstoff versorgt werden. Das Risiko dauerhafter Schäden am Herzen nach einem Herzinfarkt ist bei Frauen daher grösser. Die Folge sind dann beispielsweise eine dauerhafte Herzschwäche oder Rhythmusstörungen.

So können Frauen einem Herzinfarkt vorbeugen

Das Risiko eines Herzinfarkts steigt bei Frauen erst nach der Menopause deutlich an, da vorher das Östrogen eine schützende Wirkung entfaltet. Nach Abfallen dieses Hormons im Blut steigt das Risiko bei Frauen für einen Infarkt dann schneller als bei Männern an. Deshalb sollten Sie bei unspezifischen Symptomen nach der Menopause immer auch an einen Herzinfarkt denken.

Ausserdem erhöhen Rauchen, Stress und ein Diabetes das Risiko eines Infarkts. Bei älteren Diabetikerinnen ist es sogar sechsmal höher als bei nicht Erkrankten. Wie bei Männern steigern ausserdem Faktoren wie Bluthochdruck, erhöhte Fett- und Zuckerwerte sowie Übergewicht das Risiko. Auch ein insgesamt ungesunder Lebensstil mit falscher Ernährung und zu wenig Bewegung tut dem Herz nicht gut.

Diesen Faktoren lässt sich auch im höheren Alter noch gut mit einer ausgewogenen Ernährung und einem mässigen, aber regelmässigen Bewegungsprogramm, Stressreduktion und – bei Bedarf – einem Rauchstopp begegnen. Damit der Herzinfarkt bei Frauen mit Diabetes nicht noch wahrscheinlicher wird, sollten diese Patientinnen zudem regelmässig die Einstellung ihres Blutzuckers überprüfen.


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