Wie Sie Ihre Hörfähigkeit trainieren können

Dass das Altern mit einem Verlust an Hörfähigkeit einhergeht, ist ein unbestreitbarer Fakt. Dieser Zustand lässt sich jedoch ändern.
Wie Sie Ihre Hörfähigkeit trainieren können
Besser hören mit geringem Aufwand

Sofern das Ohr nicht durch einen Unfall irreparabel geschädigt ist oder eine ernsthafte Erkrankung vorliegt (z.B. durch fehlenden Gehörschutz im Beruf oder eine Störung der zentralen Hörverarbeitung), gibt es zahlreiche Wege, sich dem Ziel besser hören zu nähern.

Gezieltes Hörtraining steigert die Gedächtnisleistung
Forscher von der Northwestern University in Evanston (US-Bundesstaat Illinois) haben unlängst herausgefunden, dass ältere Menschen mit gezieltem Hörtraining besser hören können. Die Ergebnisse der vielbeachteten Untersuchung wurden in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift „Proceedings“ veröffentlicht, die von der US-amerikanischen Nationalen Akademie der Wissenschaften (PNAS) herausgegeben wird. Für ihre Studie untersuchten die Forscher 67 Erwachsene im Alter zwischen 55 und 70 Jahren.

Die Probanden wurden in zwei Gruppen eingeteilt. Die eine absolvierte acht Wochen lang ein tägliches Hörtraining, um Hörinformationen schneller und genauer verarbeiten zu können. Unter anderem mussten die Teilnehmer Sequenzen von Worten und Silben wiederholen, zwischen ähnlich klingenden Silben unterscheiden und sich an Details von Geschichten erinnern. Die andere Gruppe sah sich im gleichen Zeitraum DVDs an und beantwortete Verständnisfragen. Das Resultat: Diejenige Gruppe, die das Hörtraining absolviert hatte, konnte deutlich besser hören – dies trat im anschliessenden Hörtest eindeutig zutage.

Das Interessante an der Studie ist, dass die Gedächtnisleistung der Probanden, die das Hörtraining absolviert hatten, spürbar zunahm. Unter anderem konnten sie gesprochene Sätze und Wörter trotz durchgehender Hintergrundberieselung besser wahrnehmen. Der Grund, weshalb die Probanden besser hören konnten als die andere Hälfte der Teilnehmer, könnte nach Ansicht der Forscher darin zu finden sein, dass die Hörübungen hemmende Neurotransmitter abbauten. Andere Experten vermuten, dass durch die Übungen die Hörschwelle angehoben wurde und die Probanden sich in der Folge besser konzentrieren konnten.

Nehmen Sie am aktiven Leben teil
Neben Hörtrainings gibt es noch eine weitere Methode, dem Ziel besser hören ein gutes Stück näher zu kommen: Versuchen Sie, so oft und so intensiv wie möglich am aktiven Leben teilzunehmen. Im Unterschied zu unseren anderen Sinnen ist das Hören ein sogenannter „sozialer“ Sinn, durch den wir uns mitteilen und gleichzeitig erfahren, wie unsere Mitmenschen fühlen und denken. Die Sprache vermittelt mehr als den blossen Sinn der Worte – feine Nuancen wie Zustimmung, Ablehnung, Ironie oder Sarkasmus werden permanent mittransportiert.

Indem Sie am aktiven Leben teilnehmen, erhalten Sie Ihre Fähigkeit, solche Nuancen aufzunehmen und darauf zu reagieren. Es ist eine Tatsache: Wer im Alter viel verbal kommuniziert, hört besser als seine Altersgenossen. Tauschen Sie sich mit Ihren Nachbarn, Ihrer Familie oder Ihren Mitbewohnern aus, falls Sie in einer sozialen Einrichtung leben. Ihr Gehirn dankt es Ihnen mit der Bildung neuer Nervenbahnen. Der Fernseher ist kein adäquater Ersatz für ein Gespräch, da hier keine echte Kommunikation zustande kommt – vielmehr handelt es sich um eine sehr einseitige Form der Unterhaltung, die bewirkt, dass die Fähigkeit zum Führen von Gesprächen mit der Zeit immer mehr abnimmt.

Ein Hörgerät eröffnet neue Horizonte
Wenn alle anderen Optionen ausgeschöpft sind, ist die Anschaffung von Hörgeräten die beste Möglichkeit, das Ziel „besser hören“ zu erreichen. Die erste Anlaufstelle für Menschen, die eine solche Lösung anstreben, ist der Hörgeräteakustiker. Hier erhält man eine qualifizierte Beratung und kann sich ein Hörgerät aussuchen, das die eigenen Anforderungen erfüllt. Wie bei jedem Gebrauchsartikel ist es auch bei Hörgeräten von grosser Wichtigkeit, mehrere Hersteller miteinander zu vergleichen. Nicht nur die Geräteauswahl, sondern auch die Preise variieren von Anbieter zu Anbieter erheblich. Übrigens: Bei online angebotenen Hörgeräten handelt es sich vielfach um Billigprodukte, die nicht dazu geeignet sind, Schwerhörigkeit auszugleichen. Hier sollte man daher Vorsicht walten lassen. 

Die gängigsten Formen bei Hörgeräten sind die „Im-Ohr“- und „Hinter-dem-Ohr“-Geräte. Erstere umfassen verschiedene Formen mit unterschiedlichen Graden der baulichen Minimalisierung. Implantierbare Hörsysteme (z.B. Schädelknochen- oder Mittelohr-Implantate) werden bei Menschen, die aufgrund ihres Alters an Hörverlust leiden, nur sehr selten eingesetzt. Ein Implantat wird in der Regel dann verwendet, wenn konventionelle Hörgeräte nicht getragen werden können und chirurgische Massnahmen die Hörleistung nicht signifikant verbessern können. Wer besser hören möchte und sich auf eigene Rechnung ein solches Implantat einsetzen lassen will, muss mit Kosten von 10.000 bis 30.000 CHF rechnen. 


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