Zufriedene Babyboomer sind länger fit

Glück und Gesundheit sind miteinander verknüpft. Wie sehr, zeigt eine Studie: 50plus, die mit ihrem Leben zufrieden sind, bleiben länger fit.
Glück, Gesundheit, Alter, Zufriedenheit
Gut zu wissen: Zufriedenheit und Glück bringt Gesundheit.

Dies schreibt «spiegel.de».

Geniessen Sie die Gesellschaft anderer? Mögen Sie, was Sie tun? Blicken Sie mit Zufriedenheit in ihre Vergangenheit? Fühlen Sie sich energiegeladen? Wer diese Fragen bejahen kann, wird - statistisch gesehen - später im Leben von Altersbeschwerden geplagt als unzufriedenere Zeitgenossen.

Das berichten britische Forscher, die Daten von 3199 Menschen ab 60 Jahren ausgewertet haben; die Informationen stammen von einer gross angelegten britischen Studie zum Thema Altern.

Zu Studienbeginn wurden die Teilnehmer zu ihrer geistigen und körperlichen Verfassung befragt. In den darauffolgenden acht Jahren ermittelten die Wissenschaftler, ob die Teilnehmer weiterhin ihren Alltag unabhängig meistern konnten, oder ob sie bei sechs Tätigkeiten (darunter sich anziehen, duschen, essen) Hilfe benötigten.

Die Forscher berücksichtigen, wenn jemand bei mindestens zwei Aktivitäten Hilfe benötigte - und zwar langfristig und nicht nur für wenige Wochen, etwa nach einem Unfall. "Ältere Menschen, die glücklicher sind und das Leben mehr geniessen, bauen körperlich langsamer ab - das zeigt die Studie", sagt Andrew Steptoe vom University College London, der die Untersuchung zusammen mit Kollegen im "Canadian Medical Association Journal" veröffentlicht hat.

Die Forscher bildeten drei Teilnehmergruppen - abhängig von den Antworten der Probanden zu Studienbeginn: jene mit grosser (669), mittlerer (1792) und niedriger (738) Lebenszufriedenheit.

Insgesamt bauten elf Prozent innerhalb der acht Jahre körperlich oder geistig so stark ab, dass sie bei mindestens zwei Alltagsaufgaben auf Hilfe angewiesen waren. In der Gruppe der Zufriedensten waren es allerdings nur 4,4 Prozent - in der Gruppe der am wenigsten Zufriedenen dagegen 16,8 Prozent.

Die Forscher befragten die Teilnehmer ausserdem zu ihren allgemeinen Lebensumständen. So konnten sie bei der Auswertung der Studie viele andere Faktoren berücksichtigen, die ebenfalls die gesundheitliche Entwicklung beeinflussen können.

Dazu zählten: Bildungsgrad, Haushaltseinkommen, Beziehungsstatus und das Vorliegen chronischer Krankheiten. Ausserdem gaben die Teilnehmer an, ob sie rauchten, wie viel Alkohol sie tranken und ob sie regelmässig Sport trieben.

Nachdem die Wissenschaftler sämtliche Angaben mit berücksichtigen, kamen sie zum Ergebnis: Die zu Studienbeginn am wenigsten zufriedenen Teilnehmer hatten im Vergleich zu der zufriedensten Gruppe ein um 80 Prozent höheres Risiko, acht Jahre später in verschiedenen Alltagslagen Hilfe zu benötigen.

Da sich die Studie über mehrere Jahre erstreckte, konnten die Forscher ausschliessen, dass der Zusammenhang anders gerichtet war: also dass die Teilnehmer die zufriedensten waren, die eben ihren Alltag noch selbstständig meistern konnten.

Das bedeutet nicht, dass das psychische Wohlbefinden direkt beeinflusst, wie früh sich Altersbeschwerden einstellen. Ob der Gemütszustand zu Beginn der Studie die später beobachteten Unterscheide verursacht, lässt sich mit einer Untersuchung dieser Art gar nicht klären.

Andere, von den Forschern nicht erfasste Faktoren könnten ebenso die Ursache sein. Oder grundlegende Prozesse, die sowohl die Zufriedenheit als auch das Altern beeinflussen, wie die Wissenschaftler selbst schreiben. Das Ergebnis verdeutlicht aber, dass Glück und Gesundheit zusammenhängen.


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